Die graue Zahl (links oben) bezeichnet das heutige Datum, den 21. Jänner 2021; in dieser Weise würde ich gern auch die Dokumente benennen, die in den jeweiligen Ordnern zu finden sind. Seit ich mich jedoch mit der Idee, ins Netz zu gehen, herumschlage, war ich mehr mit dem Papierkorb beschäftigt: einem Behältnis, das die Dinge nicht wirklich behält und mehr nur dem Wegräumen dient (Leute mit mehr Platz haben dafür auch einen Keller oder Dachboden). Was sich darin befindet, ist nicht gänzlich verschwunden oder verworfen, wie man wohl meinen könnte, sondern nur einmal aus dem Blickfeld geräumt, für etwas anderes, das vielleicht noch gar nicht in Sicht ist.
Obwohl also sonst nicht viel oder vielmehr gar nichts zu sehen ist, gehe ich ins Netz, und das kommt für mich einem Auftrag gleich. Die Ordner sind leer und wollen mit datierten Dokumenten bestückt werden. Die Ordnung, welche die Ordner als solche vorgeben, ist so einfältig und primitiv, dass nicht viel dazu zu sagen ist. Es soll Texte geben und Bilder und so weiter, wobei ich zu den Videos und Audios schon jetzt auf readme-Art sagen möchte, dass sie nicht auf allen Geräten laufen werden. Aus Bequemlichkeit wie auch in der Hoffnung auf weitere Entwicklungen lege ich alles nur in einem Format und in einer Größe ab — so als wäre es wieder nur für den Papierkorb gemacht, dem das egal ist (ein ähnlicher Vorbehalt gilt der Auflösung, um die ich mich nicht so sehr kümmern möchte: auf Handys und Tablets nehme ich nicht die Rücksicht, die für eine gelungene Performanz sicher notwendig wäre).*
Der Papierkorb ist, wie ich vielleicht nicht extra dazusagen muss, eine Metapher: Er enthält nicht wirklich nur Papier. Zudem enthält er nichts wirklich. Er ist eher vergleichbar mit einer Schachtel, die nicht ganz dicht ist — mehr oder weniger weitmaschig wie das Netz selbst. Manches fällt heraus, manches wieder hinein, und weder das eine noch das andere zeigt an, dass es eigentlich aufbewahrt und irgendwann wieder hervorgeholt oder jemandem gezeigt werden sollte.
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* Safaribrowser (und somit Handys und Tablets) haben Probleme mit den Pdfs, die nicht die meinen sein sollten (teils kann man mit Klick auf das Dokument aber wenigstens in den Seiten weiterblättern, wenn man möchte).
Oder nein, ich beginne mit einem anderen Datum, oder habe damit bereits begonnen, da ich das Datum ja schon fixiert habe, ganz am Anfang (links oben), jedoch als Platzhalter fixiert, wie ich anmerken muss. Mit dem Platzhalter hatte ich, ohne darauf zu achten, bereits ein Thema gefunden, das mich nicht so schnell losgelassen hat. Es ist eine Figur des Anfangs, der wie immer von gewissen Erwartungen geprägt ist (es möge »hier« dies oder jenes »geben«). Allerdings muss der Platzhalter den Platz, den er frei halten soll, irgendwie auch besetzen — für das Erste, wie man meinen könnte und wohl auch meinen sollte. Denn ganz gleich, wie und als was diese Figur sonst noch auftritt, als Datum etwa, es sollte nicht dabei bleiben, andernfalls wäre der Platzhalter kein Platzhalter. Vielleicht aber hält er den Platz, den er besetzt, nur für einen anderen Platzhalter frei, ob er ihm nun gleicht oder nicht, oder ihn, wie hier das zweite Datum das erste, beinahe umkehrt. Dabei kommt es freilich auf die Schreibweise an, ansonsten stellt der zwölfte Februar mit dem einundzwanzigsten Jänner vielleicht etwas ganz anderes an. So beliebig oder auch abstrakt der Platzhalter also zu sein scheint, er ist als Zeichen immer ebenso konkret wie der Ort, an dem er sich aufhält.